Multiple Sklerose
Bei der Multiplen Sklerose (Entzündung von Gehirn und Rückenmark) (Synonym Encephalomyelitis disseminata ) handelt es sich um eine neurologische Erkrankung, die aufgrund einer chronischen entzündlichen Reaktion zu vielfältigen Schäden am zentralen Nervensystem führt.
Sie ist die häufigste neurologische Erkrankung, die bei jungen Menschen zu bleibender Behinderung und Frühberentung führt. Die Prävalenz (Krankheitshäufigkeit) in Deutschland liegt bei circa 149 Erkrankte/ 100.000 Einwohner.
Die Inzidenz (Häufigkeit von Neuerkrankungen) liegt in Deutschland bei 3,5-5 pro 100.000 Einwohner.
Frauen sind doppelt so häufig betroffen wie Männer. Die Erkrankung tritt meist zwischen dem 20. und 40. Lebensjahr auf, der Erkrankungsgipfel liegt um das 30. Lebensjahr.
Die Erkrankung wird in folgende Verlaufsformen eingeteilt:
Schubförmig remittierend – zeitweilig nachlassend; tritt in 85 % der Fälle im frühen Stadium auf.
Sekundär chronisch progredient – fortschreitend; Die Erkrankung beginnt bei dieser Form schubförmig, geht aber später in einen fortschreitenden Verlauf über; diese Form macht circa 50 % der Fälle aus.
Primär chronisch progredient – kontinuierlicher Verlauf; tritt in 15 % der Fälle auf
Progredient schubförmig – bei Patienten mit dieser Verlaufsform tritt eine kontinuierliche fortschreitende MS auf, die von Schüben begleitet wird; macht 5 % aller Fälle aus.
Zur Prävention von Multipler Sklerose muss insbesondere auf eine Reduktion der Risikofaktoren geachtet werden.
Verhaltensbedingte Risikofaktoren :
- Ernährung: Konsum tierischer Fette und von Fleisch
- Psycho-soziale Situation: Stress – Stressereignisse werden als Risikofaktoren diskutiert
- "Mangel an Sonnenlicht" (Vitamin D) – die Prävalenz für MS steigt mit der Entfernung vom Äquator, die höchste Prävalenz liegt bei 250 Erkrankte pro 100.000 Einwohner im Norden Schottlands.
Krankheitsbedingte Risikofaktoren:
Infektionen mit zahlreichen Viren wie dem Masern-, Herpes- oder Epstein-Barr-Virus (EBV).
Medikamentöse Behandlung
- Betaferon
- Glatiramerazetat
- Immuntherapeutika wie Natalizumab und Fingolimod
- Zytostatika
- Glucocorticoide
Glucocorticoide sind Medikamente gegen Entzündungen. Außerdem werden sie bei überaktivem Immunsystem – beispielsweise bei allergischen Reaktionen – eingesetzt. Sie können bei oraler Langzeittherapie (also Einnahme von Tabletten) zu Osteoporose-bedingten Frakturen (Knochenbrüchen) führen und dadurch zu Rückenschmerzen (drei Monate oder länger systemische Glucocorticoidtherapie erhöht das Osteoporoserisiko um 30-50 Prozent
Betaferon soll die Anzahl und die Intensität der Schübe verringern. Es wirkt antiviral (gegen Viren), antiproliferativ (wachstumshemmend) und immunmodulatorisch (greifen harmonisierend in der Immunsystem ein). Das Medikament wird dreimal in der Woche subkutan verabreicht, das heißt, es wird unter die Haut gespritzt.
Glatiramerazetat ist um ein synthetisch hergestelltes Peptid (Eiweiß), das immunmodulatorisch (greift durch Bildung verschiedener Zelltypen harmonisierend in das Immunsystem ein) wirkt.
Immunsuppressiva unterdrücken das körpereigene Immunsystem und versuchen so, das Krankheitsgeschehen zu lindern und das Fortschreiten der Erkrankung zu verhindern. Beispiele für diese Gruppe sind Mitoxantron, Azathioprin.
Zytostatika sind Medikamente wie beispielsweise Methotrexat oder Cyclophosphamid, die meist in der Therapie maligner (bösartiger) Tumore eingesetzt werden. Sie sind in der Therapie der Multiplen Sklerose sogenannte Reservemittel
Antiepileptika sind Medikamente wie beispielsweise Clonazepam, die in der Therapie epileptischer Anfälle eingesetzt werden. Bei der Multiplen Sklerose werden sie zur symptomatischen Therapie eingesetzt, um beispielsweise Ataxie (Gangstörungen), Tremor (Zittern) oder Schmerzen zu behandeln.
Antidepressiva sind Medikamente wie Amitriptylin, die bei Depressionen eingesetzt werden. Bei der Multiple Sklerose werden sie unter anderem zur Schmerzreduktion eingesetzt.
Allgemeine Maßnahmen
- Nikotinrestriktion (Verzicht auf Tabakkonsum)
- Begrenzter Alkoholkonsum (Männer: max. 25 g Alkohol pro Tag; Frauen: max. 12 g Alkohol pro Tag)
- Begrenzter Koffeinkonsum (max. 240 mg Koffein pro Tag; das entspricht 2 bis 3 Tassen Kaffee bzw. 4 bis 6 Tassen grünen/schwarzen Tee)
- Normalgewicht anstreben!
Bestimmung des BMI (Body Mass Index, Körpermassen-Index) bzw. der Körperzusammensetzung mittels der elektrischen Impedanzanalyse und ggf. Teilnahme an einem ärztlich betreuten Abnehmprogramm bzw. Programm für Untergewichtige
BMI ≥ 25 → Teilnahme an einem ärztlich betreuten Abnehmprogramm
Unterschreitung der BMI-Untergrenze (ab dem 19. Lebensjahr: 19; ab dem 25. Lebensjahr: 20; ab dem 35. Lebensjahr: 21; ab dem 45. Lebensjahr: 22; ab dem 55. Lebensjahr: 23; ab dem 65. Lebensjahr: 24) → Teilnahme an einem ärztlich betreuten Programm für Untergewichtige
- Überprüfung der Dauermedikation wegen. möglicher Auswirkung auf die vorhandene Krankheit
- Vermeidung psychosozialer Belastungen:
- Stress – Stressereignisse werden als Risikofaktoren diskutiert
Ernährungsmedizin
Ernährungsberatung auf der Grundlage einer Ernährungsanalyse
Ernährungsempfehlungen gemäß einem Mischköstler unter Berücksichtigung der vorliegenden Erkrankung. Das bedeutet u. a.:
täglich 5 Portionen frisches Gemüse (ca. 400 g) und Obst (ca. 250 g)
ein- bis zweimal pro Woche frischen Seefisch, d. h. fette Meeresfische (Omega-3-Fettsäuren) wie Lachs, Hering, Makrele
ballaststoffreiche Ernährung (Vollkornprodukte, Gemüse)
Beachtung folgender spezieller Ernährungsempfehlungen:
Reduktion von Konsum tierischer Fette und von Fleisch [1]
Ernährung reich an:
Vitaminen (B12, D)
Omega-3-Fettsäuren (Meeresfisch)
L-Tryptophan; L-Phenylalanin
Auswahl geeigneter Lebensmittel auf Grundlage einer Ernährungsanalyse
– ggf. Einnahme eines geeigneten Nahrungsergänzungsmittels---
Detaillierte Informationen zur Ernährungsmedizin erhalten Sie von uns.
Sportmedizin
Ausdauertraining (Cardiotraining) und Krafttraining (Muskeltraining)
Erstellung eines Fitness- bzw. Trainingsplans mit geeigneten Sportdisziplinen auf der Grundlage eines medizinischen Checks (Gesundheitscheck bzw. Sportlercheck)
Detaillierte Informationen zur Sportmedizin erhalten Sie von uns.
Physikalische Therapie (inkl. Physiotherapie)
Vor allem die Spastik der Muskulatur spricht auf physikalische Therapie und regelmäßig durchgeführte Übungen und Dehnungen an.
Psychotherapie
Ggf. Psychotherapie
Detaillierte Informationen zur Psychosomatik (inkl. Stressmanagement) erhalten Sie von uns.
Möglicherweise spielen Viren eine wichtige Rolle. Diese kann man auf mehrere Weisen eliminieren. Zu beachten ist dabei, dass der Körper zunächst von Belastungen befreit werden muss. Dazu zählen bestehende Herde zB Zähne/ Amalgamfüllungen, eine verminderte Organfunktion zB des Darmes und auch Allergien. Auch Strahlenbelastungen, geopathische Belastungen, Narben sind von Bedeutung und müssen behandelt werden , um den Krankheitsprozess zu stoppen und eine dauerhafte Besserung zu erzielen.
Es muss eine Entlastung des Immunsystems erreicht werden durch die Beseitigung der beschriebenen Störfaktoren.
Dazu ist auch eine Reduktion der äußeren Störfaktoren wie Rauchen, Dysstress, schlechte Ernährung wichtig,wie auch eine Stärkung der Organe Darm, Leber, Niere erforderlich.
Dies lässt sich nur mit einer Änderung des bisherigen Lebensstils erreichen.